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Juli 2017

Manchmal ist es einfach still ….

on 26. Juli 2017

Ich suche seit geraumer Zeit nach Arbeit. Das war nicht schlimm, bis ich nach zwei Wochen Probezeit wieder arbeitssuchend war. Was dann passierte und wie es nun weitergeht.

Ich bin Mama eines zweieinhalbjährigen. Da ist es nicht ganz einfach wieder im Arbeitsmarkt Fuss zu fassen. Ich konnte aufgrund des Umzugs, und der kinderunfreundlichen Arbeitszeiten, nicht in meinen alten Job als Hortpädagogin zurück. Und nun bin ich hier, in einem quasi neuen Bundesland, mit neuen Lebensbedingungen, und versuche wirklich einen neuen Job zu finden. Wohlwissend, dass ich nun mehr “Einschränkungen” als junge Mutter erlebe als zuvor.
Dass ich Alleinerzieherin bin, dass ich nur zu “Kinderkrippenzeiten” arbeiten kann (inklusive Fahrtswege), dass ich eine Frau bin die noch ein Kind bekommen könnte, all das trägt nicht unbedingt dazu bei, dass ich zu Gesprächen eingeladen werde. Als ich dann endlich einen Bürojob im gehobenen Bereich ergattern konnte, freute ich mich riesig, und dachte, dass jetzt alles wieder leichter wird. Aber das war leider gar nicht zutreffend. Der Job erwies sich als Wolf im Schafspelz, was zwischenmenschlich zuvor leicht schien, entpuppte sich als trojanisches Pferd, und so musste ich augrund massiver Probleme mit dem Management diesen Job aufgeben. Immerhin, zwei Wochen lang hatte ich es wirklich probiert, aber es war mir nicht möglich, diese Konflikte zu lösen, ignorieren, oder umzuleiten. Manchmal muss man handeln, auch wenn man weiß, dass die alten Probleme dann wieder auftauchen.

Anfangs war ich erleichtert, erholte mich von den Krisen die ich da erlebt hatte (ich kann aus Gründen der Privatsphäre der betroffenen Personen nicht näher auf die Konflikte eingehen), und dann erwischte sie mich. Die Arbeitslosendepression. Was ich zuvor nicht kannte, da ich ja nicht wusste, dass ich Familie und Arbeit vereinen konnte, traf mich mit voller Wucht. Die Traurigkeit etwas nicht geschafft zu haben, die Wertlosigkeit einer Aufgabe nicht gewachsen gewesen zu sein, die existenzielle Problematik, die Antriebslosigkeit, weil einem alles sinnlos erscheint. Mittlerweile hab ich locker drei Kilo extra drauf, weil ich anfing abends halbliterweise Eis zu essen um die Leere in meiner Seele zu betäuben.
Und jede weitere Absage, jedes weitere Gespräch, dass damit endet, dass man nicht genommen wird, obwohl man theoretisch auf die Stelle passt – aber praktisch ist man doch Mutter, und daher eher unattraktiv für den Dienstgeber – alles weitere macht mich nur mehr traurig.

Was ich tun soll? Ich soll mich bewegen, ich soll mich gesund ernähren, soziale Kontakte pflegen, und nicht aufgeben.

Was ich kann? Nicht aufgeben, dass kann ich. Vor meinem Kind stark sein, das kann ich. Aber dann noch Energie für Sport haben? Dann noch irgendwelche fancy Vitamine schlucken, die ein Megageld kosten? Sorry, aber das geht nicht mehr. Es ist einfach eine Sch…situation, und ich fange einfach mal an sie zu akzeptieren. Ich bin kein Guru. Ich bin eine normale Frau, mit stinknormalen Ängsten und Sorgen. Ich behaupte mich in einer Gesellschaft die von Männern regiert und gesteuert wird, wo Frauen in Teilzeitfallen stecken, heiraten aus existenziellen Gründen, und in einer größeren Armutsbedrohung stecken als die männlichen Gegenstücke. Also ganz ehrlich, wenn ich jetzt nicht gut drauf bin, weil es einfach verdammt schwer ist, eine ausreichend bezahlte Arbeit als alleinerziehende Mama zu kriegen, dann ist das so.

Ich hatte vor dem letzten Jobdesaster noch Visionen, Hoffnungen, Wünsche und Träume. Die werden wiederkommen. Ich muss mir nur Zeit geben, und Vertrauen.

 

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Marillenkuchen, Becher-rezept, easy

on 21. Juli 2017

Ich habe kürzlich ein tolles Marillenkuchenrezept im Netz gefunden, und teile das liebend gern mit euch. Am zweiten Tag schmeckt der übrigens noch besser, da ist er dann schön durchgezogen.

4 Eier trennen

4 Eiklar zu Schnee verarbeiten

4 Dotter mit
1 Becher Zucker
1 pck Vanillezucker  gut verrühren+
1 Becher Yoghurt +
3/4 Becher Öl  verrühren

2 Becher (Dinkel)mehl +
1 pck Backpulver einrühren
Eischnee unterheben

mit ca 1,5 halbierten oder geviertelten Marillenstücken in der Form belegen.

Ca 25 min bei 180 Grad backen. Stichprobe ob Teig schon durch ist.

Gutes Gelingen 🙂

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Grenada, mehr als Gewürze….

on 19. Juli 2017

Für uns Normalos sind die karibischen Inseln eine große Sache. Da denkt man an Barbados und das karibisches Feeling das es wohl hinterlässt. Nimmt man sich aber ein bisschen mehr Zeit und investiert in einen Abstecher nach Grenada so taucht man erst wirklich ein in das Urlaubsfeeling das die Karibik hinterlässt. Barbados ist ja durchaus berühmt für seine zwei R, Rum und Rihanna, und kann somit durch karibischen “Ballermannflair” begeistern. Aber Grenada ist wie die stille schöne Schwester, die der Großen den Liebhaber vor der Nase wegschnappt.

Perfekter Sonnenuntergang auf Grenada, Rumpunsch ist Ehrensache

Grenada kann noch viel mehr als atemberaubende Strände und Rumpunsch. Der boomende Ökotourismus erlaubt der Insel nachhaltiges und gemächliches Wachstum.

Die Insel, die einst berühmt für ihre Gewürze war, passt sich dem Touristenstrom an und entwickelt sich weiter. Nachhaltigkeit wird groß geschrieben und billigen Massentourismus sucht man hier vergeblich.
Am einfachsten erkundet man die Insel mit einem Mietwagen. Fahrer die dem vorherrschenden Linksverkehr nichts abgewinnen können, sollten auf ein Miettaxi umsteigen und einen Tagespreis aushandeln.  Auf so einer Tour krabbelt man langsam über buckelige Landstraßen beispielsweise am Weg zum Grande etang National Park.

Der Weg ist auch das Ziel, auf holpriger Landstraße zum Grand etang National Park.

Am Ende des Weges bietet sich eine vergleichsweise große Waldfläche mit einem riesigen Vulkansee, dem Grand etang See, zentral in der Mitte. Von diesem See kann nicht so genau sagen, wie tief er wirklich ist.  Fakt ist jedoch, dass er mit einem Vulkan in der karibischen See, dem Kik’-em-Jenny, verbunden ist. Bebt dort der Vulkan, bebt auch hier das Wasser. Fast mystisch erscheint einem dieser Ort, mit dem stillen Wasser, an der Oberfläche glitzernde Fische, aber in der Tiefe unbekannt. Aber natürlich trägt die umgebende tropische Fauna und Flora mit Vogelgezwitscher, exotischen Pflanzen und Tieren zur besonderen Atmosphäre bei.

Der magische Grand etang See. Ein Ort der Raum für tiefe Gedanken bietet. Wenn man so überlegt wie tief er mit anderen Vulkanen verbunden ist.

come on a walk with me, nichts einfacher als eine Runde hier Urwald einzuatmen.

Die Beschilderung auf Grenada lässt leider ein bisschen zu wünschen übrig, und der von Straßentafeln verwöhnte Europäer dreht daher gerne mal unabsichtlich eine Ehrenrunde. Bei so einer „Rundfahrt“ (jetzt weiß ich auch warum sie da so viele Kreisverkehre hatten) fanden wir eine absolute Ruheoase. Wir waren am Weg zur Westerhall Rum Factory, eine sehr alte und geschichtsträchtige Rumdestillerie, die nun für Besichtigungen zur Verfügung steht, da bogen wir ein oder zweimal falsch ab und waren plötzlich in der Karibikeinöde. Ein Schild wies uns zu einem Hotel-Restaurant „Petit Bacaye“. Über eine ruckelige Feldstraße hofften wir nun jemand zu finden, der uns den Weg wies, und fanden ein Kleinod am Strand. Eine Hotelanlage mit angeschlossenem Restaurants. Kleine Schlafbungalows auf Stelzen. Ein umgebender tropischer Garten. Nachts die Sterne beobachten, ohne jeden Lichtsmog. Jede Wohneinheit mit Blick auf das Wasser und einen wundervollen Sandstrand. Kleine Details an jeder Ecke, die karibische Schwermut erzeugten und eine Terrasse mit Blick aufs Meer, für schöne Urlaubsnächte.  Sollte ich wiedermal in die Ecke kommen, wäre dieser Platz definitiv auf meiner Liste.

petite bacaye, eine kleine Karibikoase, Hotel-Restaurant, karibischer Sound on. Wohnen auf Stelzen.

Im Notfall gibts immer irgendwo ein Boot ….

Weiter gings zur Westerhall Rum Factory und einer ausführlichen Führung über die Rumherstellung. Verkostung inklusive. Auch hier gilt, beachte die Schilder genau, denn nur ein kleines Schild an der Kreuzung wies auf die „westerhall Estate ltd“ hin.

Westerhall Rum Factory, Rum wie er einst produziert wurde

Der Prozess der Rumerstellung, von Anfang an, mit Menschenhand und Menschenkraft, mit einfachsten Mitteln, zum weltberühmten Produkt.

Auch einen Besuch wert war der tropische Garten „Laura’s spice garden“ in dem alle erdenklichen exotischen Pflanzen und Gewürze wuchsen und auch verkauft wurden.

Nach einigen Ausflügen rund um die Insel erkundeten wir dann doch lieber den Rest um die Hauptstadt St. George, inklusive des ewig langen Sandstrandes und noch vieler kleinen Wunder der Karibik. Grenada hat mein Herz erobert, denn ich war an diesem Ort so erholt und zufrieden. Nicht nur weiße Strände, auch eine besondere Natur und hilfsbereite Menschen. Man kann kaum glauben, dass eine so kleine Insel ein so großes Herz hat.

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