Wie fühlt sich dein Kind?

on 19. Mai 2020

Ich bin Pädagogin, und Mutter. Vieles im Zusammenhang mit Kindern kenne ich nun aus zwei Perspektiven. Aber ich habe noch eine Gabe. Mein inneres Kind (gut geschützt vom äußeren Erwachsenen) fühlt sehr gut Spannungen, Gefühle und unausgesprochenes. Das macht meine Arbeit als Hortpädagogin so speziell für mich. Einerseits muss ich pädagogisch wertvoll arbeiten, passende Freizeit und Lernmöglichkeiten bereitstellen, aber fühle auch Disharmonien oder Konflikte bei den Kinder. Was hat das mit dem aktuellen Geschehen rund um das Virus zu tun?

Ich habe während der gesamten Lock down Zeit mit wenigen Kindern gearbeitet. Ich habe sie betreut, während ihre systemrelevanten Eltern in der Arbeit waren und es hat alles gepasst. Die damaligen Vorschriften erlaubten durch ausreichend Hygiene und Sicherheitsabstand einen relativ normalen Alltag in der Nachmittagsbetreuung zu schaffen. Das war mir wichtig, den Kinder brauchen Sicherheit, gerade in Zeiten wo im außen die Erwachsenen vollkommen durchdrehen.

So, und bevor ich weitererzähle, meine Qualifikation als Pädagogin erschließt sich aus einem Studium der Bildungswissenschaft (auch Pädagogik genannt) mit BA Abschluss, einer Kinderyogatrainerausbildung, sowie einer Ausbildung zur Eltern Kind Gruppenleitung. Außerdem habe ich eine Zusatzausbildung im therapeutischen Bereich namens “holistic Healing” bei einem anerkannten Psychiater und Psychologen gemacht, bei der ich therapeutische Möglichkeiten im Rahmen von über zwei Jahren kennenlernen, ausprobieren und reflektieren konnte. Ich behaupte diese Ausbildungen machen mich zum Experten, da dies in Zeiten wie diesen offenbar etwas ist, was man dazusagen muss. (Wobei ich ja natürlich jedem überlasse meine Ausbildung in Frage stellen, da dies ja offenbar nur bestätigt ist, wenn ich öffentlich beim ORF ein Statement abgegeben habe, und das dürfte die einzige Experten zentrale hier sein, alle anderen sind ja nur Profiteure und Selbstdarsteller, oder? Also, Appell an ORF beleuchtet mal mit einem Experten in Sachen Kinder die Konsequenzen die unser aller Verhalten grade auf unsere kommende Generation hat. Recherchiert in Schulen und Psychiatrien. Vielleicht kommt euch da ja eine Idee.)

Seit gestern haben wir wieder Schulbetrieb. Dh die Kinder können wahlweise in Blöcken, oder in abwechselnden Tagen unterrichtet werden. Es wurden die Tische auseinandergezogen. Markierungen am Boden und auf den Tischen zeigen, wie weit sie gehen können. Die Kinder müssen den Mundschutz aufsetzen, wenn sie aus dem Raum gehen, einfach mal so aufs WC gehen muss schon anständig begründet werden, sie desinfizieren mehrmals täglich die Hände, in den Gängen Mundschutz, im freien Mundschutz, kein Laufen, kein spielen (nur mit eigenem Spielzeug) weil alles andere müsste ja desinfiziert werden. Sämtliche Geräte, sei es Spielplatz oder Turnsaal sind gesperrt für die Kinder, denn dann müsste man ja wieder desinfizieren. Lasst es mich so ausdrücken. Am liebsten wäre der Regierung die Kinder laufen mit Mundschutz und Mindestabstand geordnet zu ihrem Platz. Sitzen da vier Stunden, zeigen brav auf und gehen dann wieder nach Hause. Sie sprechen nicht miteinander, sie spielen nicht miteinander, sie machen nur brav ihre Übung, und schweigen. Das ist der Plan. Lebensfreude verboten. Lachen dürften sie schon denk ich, aber man müsste auf den Sicherheitsabstand achten, den Mundschutz und das jeder für sich isoliert lacht.

Als ich gestern in die Schule zum Dienstantritt (der erste Tag von dem regulären irregulären Unterricht) kam, war eine Klassentür offen. Es war eigenartig. Es fühlte sich unendlich widernatürlich an die Kinder so isoliert zu sehen, immer wieder sah ich ein Kind das sich vollkommen grundlos die Hände desinfizierte. Als ich dann die Kinder übernahm, war die Lehrerin anwesend, zweifellos eine nette, die Kinder mögen sie gern, und als die Kinder beim abstellen der Schultaschen eine Armlänge in der Nähe waren, kam sofort der Ruf “SICHERHEITSABSTAND BITTE”. Man muss mir einfach glauben, dass ich im nächsten Moment fast das Gefühl hatte, es gibt einen Piepton und die Gefängnistür schlägt zu. Es ist unwirklich. Und es macht etwas mit unseren Kindern.

Situationen im jetzigen Alltag

Ich möchte euch gern von ein paar Situationen erzählen. Vielleicht versteht ihr dann was eure Angst und Panikmache, euer Virenwahn und euer selbst genähter Mundschutz, eure “Abstand halten” Rufe mit euren Kindern machen.

  • Ein Mädchen hat offenbar eine TikTok app, in dieser war ein Clip zu sehen den sie auswendig zitierte “Was Corona mag, Leute anstecken. Der natürliche Feind von Corona ist die Maske und zu Hause zu bleiben” Wow. Das ist speziell. Wir, oder die unbekannte Quelle aus TikTok erschafft eine Persönlichkeit um das Virus. Es ist eine bekannte Art Kindern Wissen durch Geschichten beizubringen. Aber einem Virus eine Persönlichkeit zu verpassen die ganz flockig negativ Eigenschaften bekommt ist schon eine eigene Nummer.
  • Zwei Kinder spielen Hund und Herrchen. Das war ansich natürlich schon Grauzone beim Abstand, aber durch die Höhenunterschiede war er gegeben. Nun Kind drei steht daneben, beobachtet das Spiel und sagt, gut dass der Hund soweit weg ist, sonst müsste er sterben. Kurz davor war das Virus und der Abstand ein Thema im Gespräch. Ich möchte erläutern was im Hirn von Kind drei vorgeht. Wenn man sich nicht an den Abstand hält stirbt man. Sowieso an Corona, und dann auch noch daran dass ich Menschen zu nahe komme.
  • Ein Kind kommt auf ein anderes zu, und redet mit ihm, plötzlich weiten sich die Augen des andren Kindes, es reißt erschreckt seine Hände nach vor und schreit “Abstand halten”. Nun gut die Kommunikation mit dem anderen Kind war erledigt. Beide Kinder isolierten sich voneinander, ein gemeinsames Spiel nicht mehr möglich.
  • Weil sie den Mundschutz nicht dabei hatte, in einem menschenleeren Gang, hält sich ein Kind den Mund zu, damit es nicht ohne Mundschutz atmet. (Der Gang war vollkommen leer, keine Kinder in Sicht)
  • Ich gehe raus mit den Kindern. Alle (eine kleine Gruppe, also Mindestabstand gewahrt) bleiben beim Gerüst stehen. Als ich frage was los ist, sagen sie, sie dürfen nicht auf die Geräte, sie dürfen nicht laufen oder verstecken, sie wüssten nun nicht was sie tun sollten. Denn das sind die Regeln des Vormittags. Was würden sie nun tun? Warten bis die Zeit vorbei ist?

Als Pädagogin bin ich davon überzeugt, dass nur eine emphatische wertschätzende Bildung möglich ist, wenn man das Gegenüber in seinem Verantwortungsbewusstsein anspricht. Die Schweden sind das einzige Volk in Europa die dies verstehen. Und daher auch mein Auswanderungsland Nummer eins, sollte mir dort ein Job angeboten werden, ich denk nicht mal drüber nach.
Eine wertvolle Bildung erlaubt dem Kind seinen kindlichen Spieltrieb zu seinem Vorteil auszuleben. Gemeinsames spielen stärkt eine gesunde Sozialisation, Rollenspiel und Bewegung stärken Verständnis für andere, und somit für das miteinander einer sozialen Gesellschaft. Kinder brauchen die Möglichkeit sich frei zu bewegen, und schaffen dabei eigenverantwortlich kreative Räume. Sie brauchen Vertrauen zu ihren Peers (Gleichaltrigen) und zu den Personen die sie begleiten im Prozess. Sie brauchen gesunde Rahmenbedingungen (andere sagen gern Grenzen dazu) und gleichermaßen eine wertschätzende Kommunikation die ihnen ermöglicht sich auszudrücken.

Wird das Kind noch gesehen?

Wo in den Maßnahmen finde ich das? Ein gemeinsames Spiel wird unmöglich gemacht. Der Bewegungsdrang wird eingeschränkt und blockiert (frage nicht was das für die Kinder bedeutet für die Bewegung eine essentieller Verarbeitungsmechanismus ist). Es wird Misstrauen geschürt. Todesängste werden verbreitet. Distanz geschaffen.

Unser Bildungsminister ist Geograph und Universitätsprofessor. Find ich super. Hat er sicher viel gelernt über das Hochschulwesen und seine Partizipanten. Wann hat er sich das letzte Mal mit der Psyche von Volksschulkindern beschäftigt? Wann hat er sich damit beschäftigt wie filigran die Seelen unsere Kinder in dem Alter noch sind, und was solche Maßnahmen mit ihnen machen? Ich kann verstehen, dass man erwachsenen Studierenden, oder Teenagern diese Regelungen verschreibt und diese es nicht im Tiefsten ihrer Prozesse erschüttert. Ich kann nicht verstehen, wie man Volksschülern mit solchen Maßnahmen in so prägenden Jahren ihres Lebens und ihrer Bildung verunsichert.
Stell dir mal zwei Schüler vor. Ein sechsjähriger der gerade in die Schule gekommen ist, gerne lernt, jeder Buchstabe ein Gewinn, die Lehrkraft seine Heldin oder Held. Dieser Schüler geht in die Schule und baut intensive Verbindungen zu seiner Schule und in seiner Klasse auf.
Stell dir einen 15 jährigen Teenager vor der in einem Klassenkonstrukt lernt. Hier hat lernen den Wert von Zukunft, Berufswahl und Positionierung in der Gesellschaft. Der 15 jährige ist abgehärtet. Immerhin muss er seine Pubertät, seine Selbstwirksamkeit erfahren. Seine Seele nicht mehr so verwundbar wie die des sechsjährigen. Trotzdem gelten dieselben Bedingungen.
Und an der Stelle muss ich leider sagen. Ich bin als Pädagogin die Soldatin des Bildungsministeriums, also auch unseres Ministers. Ich bin angeleitet die offiziellen Regelungen zu befolgen. Und wenn es mich stört, kann ich vielleicht minimal adaptieren, aber es ist eine Gratwanderung. Ich habe keine Macht über die Maßnahmen. Obgleich ich mit den Kindern in einer Gemeinschaft bin, und sie kenne. Ich tu mir schwer damit, und das Resultat wird voraussichtlich sein dass ich in dem Job keine Arbeit mehr finde, weil mir das Wohl der Kinder mehr am Herzen liegt, als das Wohl einer Verordnung die Regeln aufstellt die nicht fragen was es mit den Kindern tut. Aber ich muss vor allem euch Eltern da draussen sagen, wenn ihr eine bessere Welt für eure Kinder wollt dann müsst ihr auch etwas tun. Ich kann nämlich nichts anderes tun als die Regeln befolgen die sie mir vorgeben. Und tatsächlich wird vermutlich dieser Blogpost mir auch meine Tätigkeit im pädagogischen Feld kosten. Denn wie man in Österreich so schön sagt, “beiß nicht die Hand die dich füttert.” Und es gab auch Leute die mich eindringlich gewarnt haben öffentlich kritisch zu sein. Aber ich bin in einem Österreich aufgewachsen wo wir uns umeinander gekümmert haben. Es war ein soziales Österreich, wo man die Schwachen gestärkt hat, Bildung und das Leben eine freie Entscheidung waren. Dieses Österreich trage ich noch in mir, und weigere mich diese Werte zu verraten und verkaufen. Denn wir schützen unsere Alten und Chronisch Kranken, aber kein Mensch denkt an unsere Kinder. Das kann ich so nicht stehen lassen.

Und nun muss ich kurz aus meiner Rolle als Pädagogin in meine Mutterrolle schlüpfen und aus dieser Mutterperspektive möchte ich folgendes sagen. Wäre mein Kind nun von den Maßnahmen betroffen, und ein VS Kind, ich würde den Obrigkeiten die Hölle heiß machen, denn ich habe nicht vor meinem Kind durch genau diese Hölle zu schicken. Wenn es wieder exponentielles Wachstum gibt, das auf eine Epidemie hinweist, wenn es einen triftigen Grund dafür gibt, ich kann mal mein Kind für einen Monat unter AUSNAHME zustände in die Schule lassen. Aber wie das Wort AUSnahme es schon sagt. Irgendwann ist es aus mit der Ausnahme.

Ihr lieben Eltern. Ich weiß jeder liebt sein Kind. Aber liebt es doch bitte genauso sehr wie ihr all die Fremden liebt die ihr jetzt schützen wollt mit euren Maßnahmen. Die Psychiatrien füllen sich mit Kindern (aber auch Erwachsenen) die unter den Folgen des Lockdowns und der allgemeinen Hysterie leiden, bitte stoppt diese Spirale bevor euer Kind da landet. Wir alle lieben unsere Kinder und wollen das Beste. Wir alle sind überzeugt zumindest das klügste und schönste Kind der Welt zu haben. Dann schützen wir doch das was wir lieben, und worin unsere Zukunft liegt. Und nicht unsere Vergangenheit. Die Seelen eurer Kinder sind empfindsam.

Startet eine Revolution der Herzen, ich spreche nicht von Verschwörung, Beleidigung, Diffamierung, Revolution, nicht von Krieg. Erlaubt euch die Welt durch die Augen eurer Kinder zu sehen. Mit ihrer Liebe, mit ihrem unversehrten ehrlichen Blick auf die Welt. Sie sind unsere Gegenwart und Zukunft. Wir sind nur die Gegenwart. Wir sind es ihnen schuldig und es ist unsere Pflicht als Erwachsenen ihre Seelen genauso zu schützen wie ihr Leben.

Haftungsausschluss, dieser Beitrag will weder das C Virus verharmlosen, noch dazu auffordern sich nicht an die Weisungen der Regierung zu halten. Für eine sachliche Auseinandersetzung mit der Problematik sollen aber auch andere Fachstimmen zu Wort kommen. Halten Sie sich an die behördlichen Vorgaben. Diese Information/blog Beitrag sind meine persönliche Meinung und Recherche. Sie unterstreichen mein Recht auf freie Meinungsäußerung und Pressefreiheit.

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2 Comments

  • Gleich viel für alle.... - birdiesworld

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    16. Juli 2020 at 14:46 Reply
  • Wer braucht schon ein Gesicht? - birdiesworld

    […] Familienleben Read more MamaWeinAbo beim Wein und Co Familienleben Read more Wie fühlt sich dein Kind? Familienleben Read more Vom Markt auf den Tisch. Familienleben Read more Hilfe zur […]

    2. Februar 2021 at 10:41 Reply
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